Durch ihre beste Freundin Sarah gedrängt, bewirbt sich die blonde Alexandra im Moonlight, dem bekanntesten Nachtklub der Stadt. Der Besitzer, Thomas Terrin, ist ihr von Anfang an sympathisch, und so lässt sie sich überreden, gleich als Bedienung anzufangen. Bereits nach dem ersten Abend häufen sich die seltsamen Ereignisse: Eine dunkle Gestalt in der Tiefgarage der Bar macht Alexandra und Kim eine Gänsehaut, dann wird Alexandras Freundin Sarah in der Nacht angegriffen. Thomas beschließt, ihr nicht mehr von der Seite zu weichen und findet, nachdem er Alexandra aus dem Krankenhaus abgeholt hat, einen Zettel vor ihrer Wohnung, den er ihr vorenthält. Stattdessen sorgt er für ihren Schutz. Der Privatdetektiv Steffen Marek – ein seltsamer Typ, jedoch ebenfalls nett – wird ihr Schatten und installiert ein Sicherheitssystem. Thomas vermutet einen Stalker – ein Gedanke, den Alexandra lächerlich findet. Erst als Thomas’ Bentley in der Tiefgarage zerkratzt wird und die Scheiben eingeschlagen werden, bekommt auch Alexa es mit der Angst. Und erneut ein Zettel: ‚Kleine Warnung: Weg von ihr.‘ Der Stalker hat jedoch keine Ahnung, dass er sich da mit einem 379 Jahre alten Vampir anlegt …
Leseprobe:
Hintergründe:
Als ich die ersten Ideen zu dieser Vampirwelt hatte, dachte ich noch nicht, dass es einmal ein Buch werden würde. Ich mochte die Figuren und arbeitete diese nach und nach aus. Der Gedanke, Vampire mit einem normalen Leben und auch mit ganz gewöhnlichen Problemen, wie Job, Liebe und den üblichen Fettnäpfchen zu erschaffen, fand ich eine Herausforderung. So begann ich vor über 15 Jahren mit dem Schreiben…
Bis 2014 schrieb ich an dieser Reihe nur für mich, habe bis jetzt bereits über 10 Bücher zusammen, die ich nun nach und nach überarbeite und veröffentlichen möchte. Ich freue mich, wenn ich damit Leserinnen (und eventuell auch ein paar Leser 😉 ) begeistern kann.
Manche haben mich gefragt, ob ich mich mit der Figur von Alexandra identifiziere und, ob ich mich selbst, zumindest ein kleines bisschen, in Thomas „verguckt“ habe. Natürlich fließen ein paar meiner Eigenschaften und „Macken“ auch in meine Figuren ein. 😉 Wobei ich mich eher als Freundin meiner Figuren sehe und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehe, in allen Lebenslagen. Und ich werde Alexandra und Thomas auch in Zukunft beistehen, was auch passiert… Und es wird noch einiges auf sie zukommen, das kann ich euch versprechen!
Lesehappen:
#1
»Ich glaube, ich sollte jetzt nach Hause gehen. Ich hab noch einen langen Weg vor mir.« Sie stand auf, als wollte sie die Flucht ergreifen, und fügte deshalb möglichst gelassen hinzu. »Bis morgen um 19 Uhr?«
Etwas verwundert nahm Alexa zur Kenntnis, dass auch Thomas aufgestanden war. Er stand so plötzlich vor ihr, dass sie einen Schritt nach hinten tat. Sie roch sein Aftershave. Mannomann! Alexa hätte wohl nichts trinken sollen. Ihr war auf einmal so schwindelig.
»Ich fahre dich noch nach Hause. Der Weg ist zu weit, um zu laufen. Du hast doch deinen Wagen nicht dabei, stimmt’s?«
»Danke, aber ich denke, das kriege ich hin. Ich möchte deine Geduld nicht überstrapazieren. Bis morgen!«
So schnell sie konnte, schnappte sie sich ihre Tasche und lief aus dem Raum. Fluchtreflexartig. Ja, dieses Verhalten kannte sie von sich, wenn auch sonst nicht ganz so extrem. Dieser Mann war einfach zu gut, um wahr zu sein. Da gab es ganz sicher einen Haken. Einen Super-Mega-Haken!
#2
Thomas’ Finger gruben sich geradezu ins Lenkrad. Er bemühte sich, die Fassung zu bewahren, obwohl Alexandras Gefühle ihn zu ertränken drohten. Tief einatmend konzentrierte Thomas sich auf seine Gabe. Er zog die Emotionen ein, nahm sie in sich auf und manipulierte sie, schwächte die Angst, die Verzweiflung und das überwältigende Gefühl der Hilflosigkeit ab. Alexa seufzte leise.
»Schlaf«, raunte er ihr zu und ein sanftes Lächeln zeigte sich auf ihren Zügen. Alexandra sah bezaubernd aus.
Ein unangenehmes Pochen ging von seinen Eckzähnen aus. Thomas ignorierte es. Die Fänge schossen ihm in den Mund und bohrten sich in sein Fleisch. Er nahm es ohne einen Laut hin. Manchmal konnte Thomas nichts gegen die Instinkte des Teils in ihm machen, der ihn vom Rest der Gesellschaft separierte. Blut sickerte aus der Wunde in seinem Mund und er hätte nun doch am liebsten geflucht. Würde Alexa aufwachen und ihn ansehen, sie hätte wenig Probleme zu erkennen, was in ihm steckte.
#3
Thomas lag auf der Couch und starrte an die Zimmerdecke. Draußen wurde es langsam Tag und er würde sicherlich eh nicht zum Schlafen kommen, zumindest so lange nicht, wie Alexa seelenruhig im Zimmer nebenan schlief. Er wunderte sich noch immer, dass sie ihn darum gebeten hatte, in ihrer Nähe zu bleiben und auf der Couch zu schlafen. Sie kannte ihn schließlich nicht lang und konnte sich kaum sicher sein, dass er nicht ebenfalls so ein Irrer war, wie dieser Typ, der ihre Freundin die Treppe herunter gestoßen hatte. Im Grunde war es sogar noch bescheuerter, einen Vampir im Nebenraum schlafen zu lassen. Wieso vertraute sie ihm so? Er hatte ihre Gefühle in dieser Richtung nicht manipuliert. Und warum war er so darauf erpicht, dass sie ihm vertrauen konnte? Drehte er nun komplett durch?
Thomas schloss kurz die Augen und sog den Duft ein, der aus Alexandras Schlafzimmer zu ihm herüber strömte. Verdammt. Er hätte noch einen Blutbeutel mehr zu sich nehmen sollen. Der Geruch von Alexas süßem Blut wirkte auf ihn so verlockend, dass er gar nicht merkte, wie er aufstand und zu ihr ging. Erst, als er sich vor ihrem Bett befand und auf sie herabsah, hielt er inne.
Sie sah so friedlich aus, wenn sie schlief – wie ein Engel. Es machte den Anschein, als würde sie etwas Schönes träumen, denn ein Hauch eines Lächelns lag auf ihren vollen Lippen. Thomas stellte sich vor, wie es wäre, diese wundervollen, weichen Lippen zu küssen und beugte sich nah zu Alexandra hinunter, sodass nur noch wenige Zentimeter Abstand zwischen ihnen war. Alexa schien tief und fest zu schlafen und doch passierte etwas, womit Thomas absolut nicht gerechnet hatte: Wie in Trance streckte sie sich ihm entgegen und küsste ihn leidenschaftlich. Er hatte zwar einmal erzählt bekommen, dass ein Vampir und seine Auserwählte sich unterbewusst anzogen, doch dass Alexa so auf ihn reagierte, machte Thomas sprachlos. Vielleicht war sie ja doch sein Schicksal.
#4
»Er scheint Alexa zu mögen. Kein Wunder, dass er sich Sorgen macht«, klang Kims Stimme sanft in Thomas Ohren und sie lächelte. »Er passt schon auf sie auf. Das hat er bis jetzt immer.«
»Ich hoffe, du hast recht.«
»Natürlich hab ich recht. Er ist schon damals zäh gewesen und ist heute noch eine Spur hartnäckiger. Diesen Mann kann wohl nichts erschüttern, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Schließlich arbeitet er für einen Vampir. Eine Tatsache, die einem Menschen schon genug zu schaffen macht, wenn du mich fragst«, knuffte Kim Thomas in die Seite und grinste. »Ich weiß, er schafft das.«
Thomas beobachtete die Menschenmenge, die sich langsam im Moonlight einfand, doch die Gesichter verschwammen mit der Zeit. Das war das Problem mit den Jahrhunderten: Menschen kamen und gingen. Irgendwann waren Gesichter alle gleich und nur wenige blieben im Gedächtnis.
Er warf einen Blick in Alexandras Richtung und beobachtete, wie sie Bestellungen notierte und mit den Gästen scherzte. Sie war jung und beschäftigte sich noch mit ihrer Umwelt, was er daran erkannte, dass sie sofort weitere Stühle organisierte, als sich eine Gruppe von Frauen an einen Tisch setzte, an dem drei Sitzgelegenheiten fehlten. Es war eine Aufmerksamkeit, die der, für den Tisch zuständigen, Bedienung fehlte. Alexa half aus, ohne einen negativen Gedanken daran zu verschwenden. Sie wirkte weder tadelnd, noch schien sie sich wirklich an der Tatsache zu stören, dass Jenny nicht einmal danke sagte.
»Sie macht alles schon sehr routiniert«, flüsterte Kim ihm zu und er nickte lächelnd.