Eine Vampirdame im Sprechzimmer

Melissa Terrin ist stolz darauf, ihr Leben voll und ganz im Griff zu haben – trotz der Tatsache, dass sie eine Vampirdame ist, die von den Gedanken anderer immerzu attackiert wird. Als Ärztin in der Notaufnahme ist sie stets an vorderster Front um Menschen zu helfen, ihre Kollegen mögen und respektieren sie und ihre Familie hat endlich akzeptiert, dass sie sich nicht überall einmischen kann.
Ihr geordnetes Leben gerät allerdings aus den Fugen, als man ihr ihren neuen Kollegen Dr. Mark Hoffmann vorstellt. Er ist nett, witzig und sieht gut aus, was nicht nur Melissa auffällt. Doch, was hat es mit seiner Vergangenheit auf sich, dass er sich ständig vor ihr verschließt?
Als dann die Verwaltungschefin des Krankenhauses spurlos verschwindet und ein hartnäckiger Vampirermittler beginnt ihr das Leben zu erschweren, ist ihr durchgeplanter Alltag endgültig dahin.

Melissa und Mark aus „Eine Vampirdame im Sprechzimmer“
by https://www.facebook.com/ChrystalblueRB/

Leseprobe:

Hintergründe:

Melissa und Mark haben es mir angetan. Sie sind beide recht ruhig (eine Eigenschaft, die ich ja so überhaupt nicht teile, aber dennoch schätze) und haben bereits viel im Leben mitgemacht. Sie sind Charaktere, die sich erst allmählich an eine Situation herantasten müssen, ehe sie sich in dieser wohlfühlen können.
Es ist Buch 3, das sich mit der Familie Terrin beschäftigt. Es handeln sich um abgeschlossene Geschichten, aber man lernt mit jeder Geschichte etwas über die Familiengeschichte und deren Charaktereigenschaften. Auch gibt es ab Buch 3 am Ende ein separates Kapitel „An einem anderen Ort“, das einen kleinen Einblick erlaubt, was noch auf einen zukommen wird. Ich hoffe nur, es wirkt nicht zu sehr wie ein „Cliffhanger“.

Lesehappen:

#1
»Hast du eine Ahnung, wieso ich Melissa nicht erreichen kann? Meine Anrufe landen immer nur auf ihrer Mailbox, als wäre ihr Handy aus.« Kim runzelte die Stirn und sah dann Alexandra fragend an, die sich offensichtlich ein breites Grinsen verkniff.
»Sie wird nicht gestört werden wollen.«
Kims Gabe kribbelte ihr im Nacken und sie wusste, dass Alexa etwas verschwieg. Sie hatte wirklich kein Talent, ein Geheimnis für sich zu behalten, und Kim war entschlossen, bei ihr nachzuhaken:
»Wobei will sie nicht gestört werden?«
Demonstrativ setzte sich Alexandra nun im Schneidersitz auf die Couch, schloss die Augen und summte leise vor sich hin. Kim wartete geduldig darauf, dass Alexa eine ihrer Visionen haben und ihr alles brühwarm erzählen würde. Es war interessant, wie schnell man sich daran gewöhnte, immer gleich über alles ins Bild gesetzt zu werden.
»Du solltest dich da einklinken. Es ist einfach wunderbar, sie so zu sehen«, flüsterte Alexandra nun und Kim begann, ihre Erinnerungen zu lesen. Wie auch schon die letzten Male wurde Kim in die Vision gezogen und konnte mit ansehen, was Alexa wahrnahm.

#2
»Robert Allerton. Würdest du Scheißkerl endlich mal einen normalen Tages-Rhythmus annehmen, müsste ich nicht ständig nachts raus!«, fauchte die schwarzhaarige Frau gleich und brachte den Vampirermittler damit mal wieder zum Grinsen. Wie konnte man es nur so lustig finden, immer angegangen zu werden? Robert schien dieses Verhalten ihm gegenüber zu genießen und wollte auch keine Ruhe geben.
»Wenn ich nicht mehr nachts bei dir auftauchen würde, könnte ich dich gar nicht mehr in deinen Nachthemden sehen, Susana.« Sein Blick wanderte von ihrem Gesicht langsam abwärts, wo ihr seidener Morgenmantel einen kleinen Einblick auf den dünnen weißen Stoff darunter gewährte. Susana schien sogleich besänftigt, schlug Robert allerdings noch gegen seinen Brustkorb.
»Wüstling.«

#3
Mark war nervös. Wieso wusste er selbst nicht, denn eigentlich hatte er ja nichts zu befürchten. Frau Krause hatte ihn zu einem letzten Gespräch eingeladen, bevor er seinen neuen Arbeitsplatz gezeigt bekommen würde. Auf der einen Seite freute er sich, dass endlich wieder ein normaler Alltag auf ihn wartete, auf der anderen Seite war er sich nicht sicher, ob er dafür schon bereit war.
Um sich von der Nervosität abzulenken, beschloss er, zum Krankenhaus zu laufen. Die Sonne schien und außerdem hatte er noch massig Zeit. Er schnappte sich also seine Jacke und seine Tasche, stopfte sich den Haustürschlüssel in die Hosentasche und marschierte los. Es war ein gutes Gefühl, in Richtung Krankenhaus zu laufen, ohne sich immer wieder suchend umzuschauen. Er war sich mittlerweile sicher, dass es vorbei war. Er hatte das Drama endlich hinter sich.
»Ach, hallo Herr Hoffmann!« Seine Vermieterin Frau Michels lächelte ihn an, während er grüßend auf sie zulief. Diese ältere Dame war einfach zum Gernhaben.
»Ich hoffe, Ihnen und Ihrem Mann geht es gut?«, erkundigte er sich und sie strahlte.
»Das Übliche bei dem Wetter. Er hat einen Männerschnupfen. Aber den bekomme ich ohne Sie kuriert, Herr Doktor«, lachte sie und Mark musste schmunzeln.
»Nur daran denken: Wenn er ruhiger wird, könnte was Ernstes dahinterstecken. Immer brav beobachten, Schwester Marianne.«
Dieses Geplänkel machte Frau Michels offensichtlich großen Spaß, denn sie kicherte und winkte ab, während Mark weiterging. Ja, mit den Damen konnte er gut, manchmal leider besser, als ihm lieb war. Er war zwar kein Casanova, wusste allerdings, wie er Frauen für sich gewinnen konnte – und sein Doktortitel war ebenfalls nützlich.